Gemäss NZZ korrigiert der Bund das Ausbaupotenzial der Wasserkraft nach unten. Ein entsprechender Bericht vom Bundesamt für Energie soll Anfang September publiziert werden. Offensichtlich erweisen sich die bisherigen Schätzungen als zu optimistisch. Die Zahlen waren in die Energiestrategie 2050 eingeflossen. Besonders überschätzt wurde das Ausbaupotenzial kleinerer Anlagen. Die Kleinwasserkraft steht vor schwierigen finanziellen Herausforderungen im heutigen Marktumfeld. Die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) läuft 2022 aus und Investitionsbeiträge gibt es noch bis 2030. Zudem machen den Kleinwasserkraftwerken Erneuerungsinvestitionen und Umweltauflagen zu schaffen.
Begrenzt ist auch das Ausbaupotenzial von Grosswasserkraftwerken. Die hohen Auflagen der neuen Restwasserbestimmung führt zu einem Produktionsverlust. Nebst Umweltauflagen belasten auch Einsprachen die Produktion. In diesem Umfeld sieht nun offensichtlich auch der Bund engere Grenzen für den Ausbau der Wasserkraft. Aus Sicht der Wasserwirtschaft liegt das Hauptaugenmerk auf der Ertragssteigerung bestehender Kraftwerke. Die Flexibilität der Anlagen ist zu erhöhen, das Stauvolumen ist zu vergrössern und die Maschinen sind zu modernisieren. Dass der Ausbau stockt, zeigt sich auch daran, dass es im Moment nur ein einziges grösseres Stauseeprojekt in der Schweiz gibt. Dabei handelt es sich um den Triftsee im Gadmental.