Martin Schlumpf und Alex Baur führen am Beispiel eines sonnigen und windigen Ostermontags eindrücklich vor, dass auch enorme finanzielle Risiken mit den alternativen Energien verbunden sind. Trotz aller Euphorie, welche die Stromproduktion aus Wind und Sonne auslöst. Der sogenannte «Flatterstrom» bringt grosse Herausforderungen mit sich.

Deutschland investiert seit Jahren riesige Summen in den Ausbau der Wind- und Solarenergie. Gerne wird dies als Vorzeigebeispiel für die Energiewende und die klimafreundliche Stromproduktion gefeiert. So eindrücklich die Wachstumszahlen auch sind: Gerade Deutschland zeigt, wo die Herausforderungen des sogenannten «Flatterstroms» liegen.
«Flatterstrom» für unnötige Weichenheizungen
Am Beispiel des Ostermontags thematisieren die beiden Journalisten in der Weltwoche die grossen finanziellen Risiken für die Strombranche. Die unberechenbare Produktion von Wind- und Solarstrom hat am besagten Ostermontag aufgrund idealer Wetterbedingungen und fehlender Nachfrage sehr viel überschüssigen Strom ins Netz abgegeben. Da dieser nur sehr begrenzt speicherbar ist, mussten die Stromunternehmen viel Geld dafür bezahlen, dass der Strom abgenommen wurde. Als Beispiel wird die Deutsche Bahn angeführt, die Strom vernichtet, indem sie trotz hohen Temperaturen ihre Weichenheizungen hochfährt. Doch das kostet. Und zwar massiv: An diesem einzigen Tag legte die Strombranche geschätzte 17 Millionen Euro drauf, um ihren Strom loszuwerden.
Das Beispiel zeigt: Die Diskussion um die künftige Energiestrategie muss zwingend faktenbasiert und realitätsnah bleiben und darf nicht von Wunschvorstellungen geleitet sein.