Diverse Studien legen den Schluss nah, dass Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne bereits günstiger sind als aus konventioneller Produktion. Dabei wird aber nicht berücksichtigt, dass die Erneuerbaren in den meisten Ländern subventioniert werden und zusätzliche Systemkosten verursachen, schreibt die NZZ.
Es greift zu kurz, nur die Produktionskosten für eine Kilowattstunde Strom zu berücksichtigen. Auch die Systemkosten sind für die Berechnung des Preises entscheidend. Ein Windrad oder eine Solaranlage verursacht – einmal gebaut – zur Stromproduktion nur noch geringe Kosten. Doch die grossen Schwankungen in der Produktion von Wind- und Solarstrom stellen hohe Anforderungen an das Stromnetz. Der Strom muss flexibel dorthin geleitet werden können, wo er gerade gebraucht wird. Beispielweise vom windreichen Norden Deutschlands zur produzierenden Industrie in Bayern und Baden-Württemberg. Dafür muss das Netz massiv ausgebaut werden. Und auch die zeitweise durch Überproduktion entstehenden Netzengpässe müssen gemanagt werden. Je höher der Anteil an erneuerbaren Energien, desto grösser sind die Systemkosten. Grüner Strom ist erst dann günstiger, wenn Produktions- und Systemkosten geringer sind als bei traditionellen Energieträgern.