Die Energiewende habe Deutschland aus klimapolitischer Sicht ins Hintertreffen gebracht. Im internationalen Kosten-Nutzen-Vergleichs des World Economic Forum rangiere Deutschland nur noch auf dem 95. Platz. Das schreibt Wolfgang Clement, ehemaliger Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, in einem Gastbeitrag in der «Welt». Gemäss Angaben Deutscher Netzbetreiber konnte die Stromversorgung im Juni nur dank des Imports von Strom aus dem Ausland sichergestellt werden. Gemäss Clement dürften die Engpässe eher noch zunehmen. Denn die Infrastruktur für den Transport von Windstrom vom Norden in den Süden stehe noch lange nicht zur Verfügung. Den Vorzeitigen Ausstieg Deutschlands aus der Kernenergie bis 2022 bezeichnet Clement als schweren Fehler. Aus klimatischen und wirtschaftlichen Überlegungen wäre es seiner Ansicht nach sinnvoller, die CO2-armen Atomkraftwerke länger laufen zu lassen. Gemäss Clement könne man sich die Schweiz zum Beispiel nehmen, wo der Atomausstieg erst im Jahr 2034 finalisiert werde.