In der Schweiz stammen rund 60 Prozent des produzierten Stroms aus Wasserkraft. Mit ihrer praktisch CO2-freie Stromproduktion ist sie das Rückgrat unserer Energieversorgung. Doch ihr Ausbaupotenzial ist beschränkt. Umso wichtiger ist es, mit Effizienzsteigerungen das Maximum an bestehenden Standorten herauszuholen. Das aktuelle Beispiel des Wasserkraftwerks in Flums zeigt, dass ein solches Unterfangen aufwändig ist.

In der Schweiz sind rund 1’350 Wasserkraftwerke in Betrieb. Das macht uns europaweit zu einem der grössten Produzenten von praktisch CO2-freiem Strom aus dem «blauen Gold». In der Energiestrategie 2050 des Bundes spielt die heimische Wasserkraft eine wichtige Rolle. Allerdings ist das Ausbaupotenzial beschränkt. Dieses liegt vor allem in der Optimierung bestehender Kraftwerke. Doch das ist mit grossem Aufwand verbunden und bedingt bedeutende Investitionen, meistens in mehrstelliger Millionenhöhe.
Das zeigt die anstehende Sanierung des Kraftwerks in Flums. Wie der Sarganserländer berichtet, investieren die Sankt-Gallisch Appenzellischen Kraftwerke AG (SAK) nun 23 Millionen Franken. Dies, nachdem sie bereits vor drei Jahren über 13 Millionen in die Modernisierung gesteckt haben. Das Projekt ist komplex und umfasst mehrere Neubauten. Die Bauzeit beträgt über ein Jahr. Das Kraftwerk wird nach der Modernisierung anstatt 39 neu 48 Gigawattstunden Strom produzieren. Das reicht, um 10’700 Haushalte zu versorgen.
Was dieses Beispiel exemplarisch zeigt: Um auch in Zukunft auf die wichtige Wasserkraft setzen zu können, sind grosse Anstrengungen notwendig. Wasserkraft ist kein Selbstläufer. Der bestehende Kraftwerkspark benötigt laufende Investitionen und Modernisierungen. Dieses Geld muss aber von den Kraftwerkbetreibern zuerst verdient werden.