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André Müller, Kantonsrat FDP Zürich

«Zusammenarbeit mit dem Ausland stärken»

André Müller sitzt seit 2015 im Zürcher Kantonsrat. Bei den Wahlen im Oktober möchte der Freisinnige in den Nationalrat einziehen.

Wie sieht die Stromzukunft der Schweiz aus?
Die Wasserkraft wird weiterhin eine zentrale Rolle spielen. Aber auch Photovoltaik, Geothermie und Biomassen haben heute noch viel nicht ausgeschöpftes Potenzial. Die Photovoltaik wird in 30 Jahren über 25 Prozent der Stromproduktion in der Schweiz ausmachen. Dazu braucht es Innovation. Baumaterialien in Dächern, Fenstern und Aussenhüllen von Gebäuden werden wie Photovoltaik-Module wirken, ja selbst Fahrzeuge werden einen Teil ihres Strombedarfs aus Sonnenenergie selber produzieren. Um das zu erreichen, müssen alle Energieträger die durch sie verursachten externen Kosten decken. Der Preis von nicht erneuerbaren Energieträgern würde damit steigen und erneuerbare Energieträger wie Solarstrom oder Wasserkraft würden relativ dazu günstiger. Haushalte und Unternehmen werden ihren Strommix sukzessive ändern und die billigeren, nachhaltigeren Energieträger bevorzugen. 

Die Laufzeiten der Atomkraftwerke sorgen für viel Gesprächsstoff. Was halten Sie von einer Begrenzung der Laufzeiten, beispielsweise auf 60 Jahre?
Uns sollte nicht die Laufzeit beschäftigen, sondern die Sicherheit. Alter und Sicherheit hängen nicht vollständig kausal zusammen. Eine Begrenzung der Laufzeit macht deshalb wenig Sinn. Es besteht kein Technologieverbot. Ich erwarte deshalb, dass die Stromproduzenten weiterhin in die Forschung investieren. Wenn billiger, sicherer und mit wesentlich kürzeren Halbwertszeiten produziert werden kann, kann sich Atomkraft auch in Zukunft lohnen und sogar ein Kernstück unserer Energiestrategie werden. Atomkraftwerke der aktuellen Generation erachte ich allerdings nicht als profitabel, wenn wirklich alle Kosten einberechnet werden. 

Was macht Ihnen in Bezug auf die künftige Stromversorgung am meisten Sorgen? 
Sorgen bereitet mir, dass viele Menschen für die Energiewende den Staat im Zentrum sehen. Er soll regulieren, bevorzugen, bestrafen. Aber gerade im Energiebereich, wo wir auf Innovation angewiesen sind, können staatliche Eingriffe die falschen Technologien fördern und Innovation behindern. Grundsätzlich bin ich aber überzeugt, dass mit guten gesetzlichen Rahmenbedingungen, Markt und Innovation unser Strombedarf gedeckt und die Versorgungssicherheit gewährleistet werden kann. 

Heute ist die Schweizer Stromproduktion weitgehend CO2-frei. International ist das vorbildlich. Was muss die Schweiz tun, damit dies auch in Zukunft so bleibt?
Die Schweiz ist lediglich netto CO2-frei. Wir produzieren CO2-freie Energie zum Teil zu Zeiten, wo wir sie nicht brauchen und importieren zu Spitzen Energie, die unter Umständen aus deutschen Braunkohle Kraftwerken kommt. Damit wir in Zukunft wirklich CO2 frei sein könnten, müssten wir uns vom Ausland unabhängig machen. Das ist nicht effizient und hilft dem globalen Klima auch nicht. Wir müssen daher in enger Zusammenarbeit mit dem Ausland versuchen, einen europaweit möglichst klimaneutralen und effizienten Energiemix zu erstellen. In der Schweiz brauchen wir in Zukunft bessere Speichermöglichkeiten und Kostenwahrheit. Fossile Energieträger müssen aufgrund des Verursacherprinzips teurer werden, sodass alternative Energieträger preislich attraktiver werden. Um diese Kostenwahrheit zu erreichen, müssen wir aber zwingend mit dem Ausland zusammenarbeiten.

Welches sind ihre energiepolitischen Prioritäten, sollten Sie im Herbst ins nationale Parlament gewählt werden?
Ich würde eine Änderung bei den Wasserzinsen und die Einführung von marktwirtschaftlichen Elementen anstreben, damit Wasserkraft auch in Zukunft attraktiv bleibt. Dann müssen wir dringend das CO2-Gesetz verabschieden. Es ist eine wichtige Voraussetzung für Kostentransparenz und zur Einpreisung aller externen Kosten von fossilen Energieträgern. Dauerhafte, marktverzerrende Subventionen müssen abgeschafft werden. So können neue, innovative, erneuerbare Energieträger mit anderen Technologien in Konkurrenz treten. Ich halte es zudem für wichtig, Anreize zu schaffen damit Unternehmen und Privatpersonen ihre Energieeffizienz weiter steigern. Investitionen dürfen nicht durch Vorschriften abgewürgt werden. Ökologische Investitionen sollten deshalb noch stärker steuerlich abzugsfähig werden. Schliesslich muss für eine verlässliche Stromversorgung der Strommarkt vollständig geöffnet werden. Dafür setze ich mich ein.

Was halten Sie von der Behauptung, die FDP habe sich einen grünen Anstrich verpasst?
Die FDP hat sich keinen grünen Anstrich verpasst, sondern Ihre Position in verschiedenen Umweltthemen zusammen mit der Basis konkretisiert. Ich begrüsse das, weil Parteileitung, Mandatsträger und Basis in diesem wichtigen und emotionalen Thema im engen Austausch miteinander stehen. Das wird uns auch in Zukunft erlauben, weitere, schwierige Entscheidungen direkt-demokratisch zu fällen. Was andere denken, interessiert mich wenig. Es erstaunt mich aber wie häufig sich andere Parteien genötigt fühlen, die FDP zu kommentieren. Das heisst eigentlich nur, dass wir mit unserer Basisarbeit etwas richtig gemacht haben und grosse Verunsicherung bei SVP und SP auslösen.

Was ist Ihr persönlicher Beitrag zur Erreichung der Klimaziele, die sich die Schweiz gesetzt hat?
Wir haben unser Haus vor ein paar Jahren vollkommen renoviert, neu isoliert und neue Fenster eingebaut. Wir werden wohl bald unsere Heizung ersetzen müssen, dann werden wir sicher eine Wärmepumpe mit Fotovoltaik Anlage einbauen. Bei einem alten Haus ist das aber etwas komplizierter. Auch hier brauchen wir weitere Innovation, dass sich diese Erneuerungen schweizweit umsetzen lassen. Zudem habe ich in den letzten Jahren meine Autokilometer kompensiert. Für das Jahr 2018 waren es etwa 500 Franken bei myclimate, wobei die Hälfte der Emissionen in Schweizer Klimaschutzprojekten kompensiert wird.

Was ist Ihre Energie-Sünde?
Ich fliege immer noch sehr viel, vor allem beruflich. Mein Arbeitgeber kompensiert diese Flüge zu 100%. Ich werde auch in Zukunft nicht auf diese Flüge verzichten können, bin aber absolut dafür, dass wir auch im Flugverkehr eine CO2-Abgabe einführen. 

 

Debatte

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