Ruedi Noser vertritt den Kanton Zürich seit 2015 im Ständerat. Das möchte der Freisinnige auch die nächsten vier Jahre tun.
Klima-Diktatur, Klimakrise, Klimanotstand – die Diskussion um den Klimawandel ist nicht erst seit dem Wahlherbst emotional aufgeladen. Um etwas für das Klima erreichen zu können, sollten wir aber erst einmal ein Diskussionsklima schaffen, das eine konstruktive Auseinandersetzung zulässt. Keine leichte Aufgabe in lärmigen Zeiten, in denen Showmänner, Medien-Mogule und Populisten die politische Arena dominieren. Ich versuche es trotzdem
Fakten statt Empörung
Fakt ist, der Bundesrat hat das Pariser Abkommen ratifiziert und sich damit zu den dort festgelegten Zielen bekannt. Das Abkommen verlangt unter anderem, dass die Länder die es unterzeichnet haben, bis 2050 nur noch in dem Rahmen CO2 emittieren, wie wir es auch kompensieren können (netto null). Wenn wir uns an das Abkommen halten und dieses Ziel erreichen wollen, brauchen wir die richtigen gesetzlichen Rahmenbedingungen. Mit dem CO2-Gesetz, wie es der Ständerat in der Herbstsession verabschiedet hat, haben wir diesen Rahmen geschaffen.
Fakt ist auch: Es gibt bereits heute Technologien und Produkte, die fossile Energieträger vollständig ersetzen,beispielsweise im Verkehr oder im Bau, wo wir heute schon energieautonome Gebäude realisieren können. Warum also sollen wir noch anders bauen?
Kreislaufwirtschaft auf Basis von erneuerbaren Energien
Die Weltbevölkerung wächst, auch das ist unbestritten. Und mit wachsender Bevölkerung wird auch der weltweite Energieverbrauch zunehmen. Durch die endlichen fossilen Ressourcen wird dieser Bedarf nicht gedeckt werden können. Wenn man davon ausgeht, dass jeder der acht Milliarden Menschen auf diesem Planeten ein Leben in Würde verdient hat, brauchen wir eine Kreislaufwirtschaft basierend auf erneuerbaren Energiequellen.Die Schweiz rühmt sich immer wieder – und zu Recht – als globaler Innovations- und Forschungsweltmeister. Wer also wäre besser positioniert als die Schweiz, frühzeitig in Zukunftstechnologien zu investieren und sich in der Forschung als Spitzenreiter zu etablieren? Wenn wir jetzt handeln, können wir nicht nur das CO2 in der Schweiz reduzieren, sondern exportfähige Lösungen für den Weltmarkt entwickeln.