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Markus Hess, Kantonsrat GLP Luzern

«Lösungen entstehen im Dialog mit der Forschung»

Markus Hess ist seit 2016 Mitglied des Kantonsrats Luzern. Jetzt kandidiert er auf der Liste der GLP für einen Nationalratssitz.

Welches wären Ihre energiepolitischen Prioritäten, sollten Sie im Herbst ins nationale Parlament gewählt werden?
An erster Stelle steht die Sicherstellung der Stromversorgung. Wir sollten eine haushalts-autarke Stromversorgung fördern. Aber wir brauchen auch ein Stromabkommen mit der EU. So können wir leichter am internationalen Stromhandel partizipieren und unsere inländische Versorgungssicherheit absichern.

Die Schweiz ist das Wasserschloss Europas. Allerdings wird die weitgehend CO2-freie Wasserkraft durch hohe Abgaben belastet. Aus Klimasicht ist dies fragwürdig. Wie müsste man die Wasserkraft entlasten?
Die hohen Abgaben bestehen vor allem aus den Wasserzinsen zu Gunsten der Bergkantone. Diese gehören tendenziell zu den finanziell bedürftigeren Kantonen. Entsprechend ist es grundsätzlich in Ordnung, wenn diese für «ihr» Wasser wohlwollend entschädigt werden. Aktuell ist die Erzeugung von Strom aus Wasserkraftwerken unrentabel, weil günstigerer Strom aus dem Ausland – auch aus AKW und Kohlekraftwerken – verfügbar ist. Trotzdem gilt es aus unserer Sicht unbedingt an den CO2-sauberen Wasserkraftwerken festzuhalten: Schliesslich können Stauseen eine Speicherfunktion übernehmen und bei Bedarf rasch als Reserve zur Stromproduktion eingesetzt werden.

Voraussichtlich steigt der Stromverbrauch durch Digitalisierung, Elektromobilität und Wärmepumpen weiter an. Wie schafft es die Schweiz, ihren Strombedarf auch in Zukunft zu decken?
Es gibt Berechnungen, wonach die Schweiz sich selbst ausschliesslich mit Strom aus erneuerbaren Quellen versorgen kann. Dafür brauchen wir viel persönliches Engagement, Selbstverantwortung und Bürgerinitiativen. Aber auch staatliche Anreize, damit sich breitflächig etwas bewegt. Von heute auf morgen den Schalter drehen geht nicht. Aber wir müssen zunehmend fokussiert und gleichzeitig breit abgestützt an der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien forschen und arbeiten. Neue Transportformen können dabei helfen, den motorisierten Individualverkehr ökologisch verträglich zu gestalten. Und die Schweiz muss den Kontakt zu Spitzenforschern halten und noch fördern. Führende Wissenschaftler – aber auch versierte Praktiker – sollten stärker mit Politikern zusammenarbeiten. So können neue Wege in der Stromversorgung diskutiert und umgesetzt werden.

Sie erwähnten die Bedeutung erneuerbarer Energien. Warum sollte die Schweiz künftig verstärkt auf erneuerbare Ressourcen setzen? 
Die Antwort ist logisch. Wir alle, inklusive Wirtschaft, benötigen zum leben, arbeiten, produzieren und liefern intakte Produktionsfaktoren. Dazu gehören auch gesunde, in friedlicher Koexistenz lebende Menschen. Fossile Brennstoffe sind begrenzt verfügbar. Sie verursachen Abhängigkeiten und bedrohen unter anderem den Weltfrieden. 

Und welche regulatorischen Weichenstellungen sind notwendig, um sie zu fördern?
Ich stehe grundsätzlich für Anreizsysteme und nicht für Verbote. Vereinen und Genossenschaften, die eine lokale oder regionale Stromversorgung mit erneuerbaren Energien anstreben, könnte eine Gratisberatung angeboten werden. Privatpersonen, die sich aktiv in diesem Bereich engagieren könnten Steuererleichterungen oder Entschädigungen angeboten werden. Bei der Photovoltaik setze ich auf die Eigenverantwortung der Hauseigentümer. Es braucht zwar etwas Mut eine Photovoltaikanlage zu installieren. Dafür kann man den Strom für den Eigenbedarf selber produzieren. Es ist heute sogar möglich, vollkommen energieautark zu bauen und zu leben.

Ein anderes Thema, das derzeit viel zu reden gibt, ist die Begrenzung der Laufzeiten der Atomkraftwerke. Würden Sie eine solche Begrenzung auf beispielsweise 60 Jahre begrüssen?
Grundsätzlich würde ich eine Begrenzung der Laufzeiten von Gösgen und Leibstadt auf 60 Jahre begrüssen. Der geltende Beschluss, die Atomkraftwerke Gösgen und Leibstadt bis auf Weiteres am Netz zu lassen und die übrigen drei bis 2031 stillzulegen, gilt es jedoch zu respektieren. Die Nutzung der Kernkraft ist allerdings wirtschaftlich fragwürdig. Denn die AKW tragen ihr Sicherheitsrisiko heute noch immer nicht voll. Im Schadensfall, zum Beispiel bei einem GAU, könnten sie die verursachten Kosten weder durch eigene Mittel noch durch eine ausreichende Versicherungsdeckung selber tragen. AKW-Strom müsste massiv verteuert werden, damit das notwendige Kapital geäufnet werden könnte. Nur dann hätten wir einen einigermassen korrekten Vergleich mit anderen verträglicheren Arten der Stromproduktion. Zudem ist und bleibt das Sicherheitsrisiko hoch. Tschernobyl und Fukushima zeigen es. Und schliesslich ist die Abfall-Entsorgung auch nach rund 60 Jahren AKW-Betrieb nicht gelöst. Vor allem in der Schweiz nicht. Es bestehen diesbezüglich auch keine positiv stimmenden Aussichten. Deshalb erachte ich es als wichtig und richtig, sich komplett von der Atomkraft zu lösen.

Was macht Ihnen in Bezug auf die künftige Stromversorgung besonders Sorgen?Für die Schweiz bin ich positiv gestimmt, also fast sorgenfrei (lacht). In breiten Bevölkerungskreisen besteht bereits das Bewusstsein, dass wir bei der Stromproduktion auf erneuerbare Energien setzen müssen. Wir verfügen zudem über hervorragende technische Möglichkeiten, den Verbrauch beispielsweise im Gebäudebereich zu reduzieren und Strom in Pumpspeicherwerken, Batterien und Autos zu speichern. Und schliesslich haben wir in der Schweiz ausgezeichnete Forschungsstätten, die uns bei der Weiterentwicklung unserer Stromversorgung unterstützen werden.

Was halten sie davon, dass sich die FDP kurzfristig in der Klimadiskussion neu positioniert hat?
Damit habe ich kein Problem. Ich bin grundsätzlich froh, dass nun auch die FDP beim Thema Klimawandel mitmachen will. Der Tatbeweis steht aber noch aus. Grundsätzlich müssten alle Parteien ein sehr hohes Interesse am Überleben der Arten – inklusive des Menschen – und damit an der Bekämpfung des Klimawandels haben. 

Der Stromverbrauch hat immer auch eine persönliche Seite. Was ist Ihr persönlicher Beitrag zur Erreichung der Klimaziele, die sich die Schweiz gesetzt hat? 
Wir haben bei uns auf dem Dach eine Photovoltaikanlage installiert und verbringen die Ferien in der Schweiz. Wir fliegen praktisch nicht. Für den Arbeitsweg benutze ich den ÖV. Mein Ziel ist es, meine Mobilität und mein Konsum noch ökologischer zu gestalten. 

Was ist Ihre Energie-Sünde?
Wir wohnen auf dem Land und besitzen zwei Autos. Davon ist eines immerhin ein Hybrid-Fahrzeug. Zurzeit verbrauche ich laut aktuellem Fussabdruck-Check des WWF Schweiz 1,7 Erden. Ich will mich in den nächsten zwei bis drei Jahren auf 1,0 verbessern.

Debatte

«Wir haben unseren Heizölverbrauch um 80’000 Liter reduziert»

«Grosse Industrieflächen für Solarenergie nutzen»

«Nachhaltiges Anlegen – Die neue Norm»

«Keine Schnellschusslösungen in der Energiepolitik»

«Das Energieproblem ist gelöst – die Zeitfrage noch nicht»

«Wohlstand, Freiheit und Klima schützen»

«Energiereligion wider die Naturgesetze»

«Die Regulierungswut nimmt den Machern die Freude»

«Schweiz setzt Versorgungssicherheit fahrlässig aufs Spiel»

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