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Ramon Bisang, Präsident Jungfreisinnige Kanton Luzern

«Grosse Investitionen sind gefordert»

Ramon Bisang ist Präsident der Jungfreisinnigen Kanton Luzern. Bei den Wahlen vom 20. Oktober möchte er in den Nationalrat einziehen.

Herr Bisang, mit der Energiestrategie und der vom Bundesrat kürzlich beschlossenen Verschärfung der Klimaziele setzt die Schweiz auf erneuerbare Ressourcen. Wo sollte der Fokus liegen?
Die Schweiz ist das Wasserschloss Europas. Die Wasserkraft muss weiter ausgebaut werden. Der grosse Vorteil der Wasserkraft gegenüber den anderen erneuerbaren Energien ist, dass sie nebst der Produktion auch speichern kann. Wenn man die Nuklearkraftwerke ersetzen will, muss man gerade solche Speicherkapazitäten weiter ausbauen. Schlussendlich können wir aber nicht mit einer einzigen Technologie alleine den Atomstrom ersetzen.

Der Stromverbrauch dürfte in den kommenden Jahren durch technologische und gesellschaftliche Entwicklungen, zum Beispiel Elektromobilität oder Digitalisierung, deutlich zunehmen. Wie schafft es die Schweiz in Zukunft ihren Strombedarf zu decken?
Die Versorgungssicherheit muss mit einer gesteigerten Produktion sichergestellt werden. Die gegenwärtige Energiestrategie 2050 sieht zwar auch Sparziele vor. Ich erwarte aber nicht, dass jene erreicht werden können, gerade wegen den Beispielen in Ihrer Frage. Das Schweizer Volk hat entschieden, dass die Energieversorgung möglichst CO2-arm und ohne Nuklearstrom erfolgen soll. Gleichzeitig steigt aber der Bedarf. Um diese Wende zu ermöglichen, haben wir folgende Optionen: Wir können die Versorgungssicherheit vernachlässigen, den Volksentscheid ignorieren, mehr Strom importieren oder mehr investieren. Die erste Variante gefährdet unseren Wohlstand enorm. Die zweite Variante ist aus demokratie-politischen Gründen zu Recht nicht machbar. Die dritte Variante ist schwierig, da unsere Nachbarländer entweder gerade Atom- oder CO2-reichen Strom produzieren oder gerade selber den Energiemix verändern wollen. Folglich muss viel mehr investiert werden. Dies kann jedoch nur geschehen, wenn die Unternehmen Gewinne erzielen. Viele Betriebe sind teils in staatlicher Hand – in Luzern zum Beispiel die CKW – oder müssen Abgaben, wie beispielsweise Wasserzinsen, zahlen. Wenn wir als Staat eine CO2-arme, Atomstromfreie und sichere Energieversorgung haben wollen, müssen wir jene Abgaben senken. So können die Unternehmen mehr investieren, um genug Strom zu produzieren.

Die Natur und intakte Landschaften sind Ihnen wichtig. Wie lässt sich der deutliche Ausbau erneuerbarer Energien, wie ihn die Energiestrategie vorsieht, damit vereinbaren?
Naturschutz ist mir in der Tat wichtig. Schlussendlich ist es eine Güterabwägung. Wenn wir eine CO2-arme und atomstromfreie Versorgung haben wollen, hat das auch für den Naturschutz und das Landschaftsbild Folgen. Ein AKW verändert die Landschaft an weniger Orten als erneuerbare Energien. Das Volk hat sich mit dem Ja zur Energiestrategie 2050 zu Gunsten erneuerbarer Energie und gegen Landschaftsschutz entschieden. Dies gilt es zu respektieren.

Sie haben ein Jahr in den USA verbracht. Was machen die Amerikaner anders, vielleicht auch besser als wir?
Wenn ich an den Aufenthalt zurückdenke, nehme ich drei Sachen mit. Die Amerikaner sind erstens extrem technologiefreundlich. Sie wollen keine Technologien per Gesetz einschränken. Der Konsument entscheidet. Als Liberaler gefällt mir das. Zweitens basiert ihre Energieproduktion leider immer noch auf fossilen Brennstoffen. Das Problem mit den fossilen Brennstoffen ist, dass sie momentan nicht die Kostenwahrheit darstellen. Luftverschmutzung und der Klimawandel werden nicht von den Verursachern getragen. Und drittens habe ich in der Schweiz noch nie einen Stromausfall erlebt, in den USA schon. Ich bin sehr froh in einem Land mit einer 99.9-prozentigen Versorgungssicherheit zu leben. Ich möchte mich dafür engagieren, dass dies weiterhin so bleibt.

Die FDP hat sich in der Klimapolitik kurzfristig neu positioniert. Ist das nur PR im Wahljahr oder ein echtes liberales Anliegen?
Die FDP hat ihr klimapolitisches Profil geschärft. Sie anerkennt damit das Bedürfnis in der Bevölkerung. Dies wäre geschehen, egal ob Wahljahr ist oder nicht. Die FDP hat sich schon vorher für eine nachhaltige Klimapolitik eingesetzt, zum Beispiel beim neuen Energiegesetz im Kanton Luzern.

Was ist Ihre Energie-Sünde?
Ich esse sehr gerne Fleisch. Zusammen mit meinem studienbedingten hohen Wohnraumbedarf treibt es meinen ökologischen Fussabdruck nach oben. Sonst bin ich für Schweizer Verhältnisse relativ sparsam.

Debatte

«Eine realistische Energiepolitik ist gefragt»

«Die vernünftige Grossmutter»

«Stromproduktion im Inland erhalten»

«Solarstrom massiv ausbauen»

«Zu hohe Hürden für die Wasserkraft»

«Wir brauchen eine Kreislaufwirtschaft»

«Eine wirkungsvolle Klimapolitik kennt keine Grenzen»

«Wir brauchen einen starken Forschungs- und Werkplatz»

«Grosse Industrieflächen für Solarenergie nutzen»

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